IV. Ez Zantur IV: Restaurierungsarbeiten – Einführung
Seit dem Beginn der Ausgrabungen auf ez Zantur IV im Jahr 1996 wurde die Tätigkeit der Archäologen von den notwendigen Konservierungsarbeiten begleitet. Ziel dieser jeweiligen Sofortmassnahmen war es, den teilweise sehr fragilen und unstabilen Zustand des ergrabenen Bestandes so zu sichern, dass möglichst keine Verluste an Originalsubstanz in Kauf genommen werden mussten. Im Lauf der begleitenden Konservierungsmassnahmen zeigte es sich, dass es oftmals notwendig wurde, weitergehende Arbeiten auszuführen, um wesentliche Resultate der archäologischen Befunde nicht zu verlieren. Dies betraf vor allem eingestürzte Mauerpartien, wo gewisse Versturzlagen umgehend mit den ausgegrabenen Werkstücken wieder aufgebaut wurden, da deren Negativabdrücke noch gut sichtbar waren und so eine zweifelsfreie Restitution möglich war. Im Weiteren mussten verschiedene statisch geschwächte Mauerpartien, insbesondere eingestürzte Abschnitte und Winkel, restauriert und ergänzt werden, um weitergehendem Verfall entgegenzuwirken. Auch dabei wurde so weit als möglich das ausgegrabene, originale Baumaterial verwendet. Über die oben angeführten Konservierungs- und Restaurierungsmassnahmen wurde jeweils in den Rechenschaftsberichten von 1996 bis 2001 orientiert.
Nach Abschluss der Grabungskampagne 2001 standen die Struktur, der Umfang und die Ausdehnung des ergrabenen Gebäudes im Wesentlichen fest, sodass im Winter 2001/2002 vom hier Bericht erstattenden Restaurator in enger Zusammenarbeit mit dem Grabungsleiter Bernhard Kolb ein Restaurierungskonzept samt Kostenvoranschlag ausgearbeitet werden konnte. Ziel dieses Konzepts war es, alle für die spätere touristische Präsentation des ausgegrabenen Gebäudes notwendigen Massnahmen aufzulisten, zu beschreiben und kostenmässig zu erfassen. Dabei hatte das Konzept die bereits feststehenden Ergebnisse der wissenschaftlichen Erforschung des Bestandes zu berücksichtigen, musste aber gleichzeitig derart flexibel sein, dass problemlos auch spätere Resultate einbezogen werden konnten. Das ausgearbeitete Konzept legte deshalb zuerst die wesentlichen Richtlinien für alle vorgesehenen Ausführungsarbeiten fest, die anschliessend einzeln vorgestellt wurden.
Nachdem alle beteiligten Stellen in der Schweiz diesem Konzept zugestimmt hatten, wurde es nach Absprache mit B. Kolb und aufgrund seiner Ermächtigung im Frühsommer 2002 vom Berichterstatter dem Direktor des jordanischen Antikendienstes, Herrn Dr. Fawwaz Kraysheh, im Beisein des schweizerischen Botschafters in Jordanien, Herrn Rolf Bodenmüller, vorgestellt und in Form einer Broschüre übergeben. Nachdem auch die jordanischen Behörden dem Projekt zugestimmt hatten, konnten die Arbeiten pünktlich im frühen September 2002 beginnen.